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8 Maßnahmen für die Herstellung eines "positiven Geschäftsklimas" (Mayer 1993: 440) waren für Hamburg beispielsweise der Ausbau der Einkaufspassagen in der westlichen City und die Förderung der Ansiedlung publicityträchtiger Kulturformen, wie Musicals und Cinemaxx, das Rahlstedt-Center, das Wandsbeker Quarree, der Hamburger Hauptbahnhof (auch die Bündelung der am Hauptbahnhof gelegenen Museen zur 'Kunstmeile' durch entsprechende Neu- und Umbauten) und das Mercado-Einkaufszentrum. Zu nennen wären hier auch Fleetachse als Verbindung zwischen Innenstadt und nördlichem Hafenrand, der Umbau des city-nahen Stadtteils Hammerbrook vom intensiv genutzten Standort zum Dienstleistungszentrum und ein innerstädtisches System mehrerer Einkaufspassagen- und galerien (vgl. Berger/ Schmalfeld 1999: 323). >(8)
8 Maßnahmen für die Herstellung eines "positiven Geschäftsklimas" (Mayer 1993: 440) waren für Hamburg beispielsweise der Ausbau der Einkaufspassagen in der westlichen City und die Förderung der Ansiedlung publicityträchtiger Kulturformen, wie Musicals und Cinemaxx, das Rahlstedt-Center, das Wandsbeker Quarree, der Hamburger Hauptbahnhof (auch die Bündelung der am Hauptbahnhof gelegenen Museen zur 'Kunstmeile' durch entsprechende Neu- und Umbauten) und das Mercado-[Einkaufszentrum]. Zu nennen wären hier auch Fleetachse als Verbindung zwischen Innenstadt und nördlichem Hafenrand, der Umbau des city-nahen Stadtteils Hammerbrook vom intensiv genutzten Standort zum Dienstleistungszentrum und ein innerstädtisches System mehrerer Einkaufspassagen- und galerien (vgl. Berger/ Schmalfeld 1999: 323). >(8)


Sa 15 th of June:
20 h: Public Input: Joachim Häfele, Sociologist: Die McDonaldisierung urbaner Räume.

Die McDonaldisierung urbaner Räume. Über neue Stadtteile als Festival-Market-Places und Tradition als Imagefaktor.
Vortrag im Rahmen des Projekts "ready2capture!" in Hamburg am 15. Juni 2002

Original version of the lecture edited as a pdf document [sorry, under construction] (pdf, 1,6 mb).

Joachim Häfele

Sozio-Ökonomische Bedingungen einer veränderten Stadtraumentwicklung

Die soziale und ökonomische Realität in den Metropolen hat sich seit den 80er Jahren grundlegend verändert. In enger Zusammenarbeit mit privaten Investoren und privaten Verbänden (sog. public-private-partnerships) nimmt das städtische Management inzwischen aufwendige Eingriffe in die bestehende Raumstruktur vor. Die Metropolen befinden sich in einer zunehmenden Rivalität und konkurrieren um Wachstumspotentiale und Prosperität. Galten die Metropolen bis zum Ende der 70er Jahre noch als Zentren des Wirtschaftswachstums (sog. "Wirtschaftsboom"), hat sich inzwischen eine neue Hierarchie herausgebildet, in der sich Stadtregionen mit schrumpfender und prosperierender Ökonomie gegegenüber stehen. Im Kampf um Kapital- und Kundenströme innerhalb eines (inter)nationalen Konkurrenzkampfes mit anderen Metropolen wird eine "Ökonomie der Konzernzentralen" bzw. Verwaltungssitze, des Finanzkapitals und der Dienstleistung gefördert und die Innenstädte werden zunehmend umgebaut zu Konsum- und Erlebnislandschaften. Diese Veränderungen finden vor dem Hintergrund eines Prozesses statt, der in der sozialwissenschaftlichen Debatte auch als ein Wandel von 'fordistischen'(1) zu 'postfordistischen' (2) Stadtstrukturen begriffen wird (3) und lassen sich als das Ergebnis einer zunehmenden sog. 'Globalisierung' (4) der ökonomischen Austauschprozesse im Zuge der Entwicklung neuer Transport-, Informations- und Kommunikationstechnologien begreifen, die als die wesentlichen Elemente für den weltwirtschaftlichen Wandel angesehen werden.

Angesichts der globalen und lokalen Standortkonkurrenz orientieren sich die städtischen Verwaltungen immer stärker am Bild der "unternehmerischen Stadt" (5). In diesem Sinne verstehen sich die städtischen Administratoren - einer betriebswirtschaftlichen Logik entsprechend - eher als Manager eines Wirtschaftsstandortes denn als Verwalter eines Gemeinwesens (6). Die miteinander konkurrierenden Städte und Regionen sind darum bemüht attraktive innerstädtische Räume für die "neuen Urbaniten" zu schaffen, so entstehen Plätze und Orte für demonstrativen und hochpreisigen Erlebnis-Konsum. Es handelt sich dabei "um wiedererkennbare Einheiten einer hochtechnisierten Raumstruktur, die den Globus mit Bürogebäuden, Hotelhallen oder Shopping Malls überziehen und von der internationalen Business-Community und den städtischen Professionellen als 'eigenes' Territorium identifiziert werden. Solche Orte separieren sich von ihrer eigenen Umgebung; sie erhalten ihre Funktion aus ihrer jeweiligen Stellung in der Global-Ökonomie und beziehen ihren symbolischen Wert aus der Konstruktion spezifischer Images. Der Diskurs der 'urbanen Dienstleistungsmetropole' offeriert somit den städtischen Raum als exclusives Angebot [...] (Ronneberger 1997: 32).

Die Auswirkung auf die Gestaltung des urbanen Raums zeigt dabei, "dass hier kein 'Pluralismus' der Lebensstile und Konsummuster herrscht, sondern dass die neuen, von den konsumkräftigen Schichten geprägten Vorstellungen vom 'guten Leben' die Macht über die Formierung des Städtischen erhalten haben. Stadtplaner und Politiker gehen inzwischen davon aus, daß die gesamte räumliche Organisation einer Stadt, die Form und ästhetische Attraktivität dieser Organisation, Auswirkungen auf die Konkurrenzfähigkeit einer Stadt haben. Von dieser Sicht wird jedenfalls gegenwärtig die Reorganisation städtischen Raums geleitet, die überall die Wiederbelebung des städtischen Kerns und die ästhetische Qualität urbanen Lebens betont [...]: 'die Stadt' hat eine zusätzliche Dimension als Spektakel und Theater dazu gewonnen (Mayer 1990: 201).

Angesprochen wird als Image die ästhetische Oberfläche der Stadt und ihre (zentralen) städtischen Teilräume, wobei die Idee der Sichtbarkeit und die Bedeutung der Oberfläche vor allem in der Architektur- und Städtebau-Debatte innerhalb der Postmoderne hervorgehoben wird (7) . Dabei lässt sich beobachten, dass vermehrt "Strategien des Scheins" in den Vordergrund geraten: vielfältige Inszenierungen, die nahezu jedes City-Management zu einer "Festivalisierung der Stadtpolitik" verleiten werden als wichtige Imagefaktoren betrachtet (8).

Als Bedarf wird dabei zumeist angesehen, was die Investoren als renditeträchtig definieren, was groß, spektakulär und imageträchtig genug ist, um Außenwirkung zu entfalten und was geeignet erscheint, Arbeitsplätze in diesem Bereich zu schaffen. Die Investoren neigen dabei zu einer Monofunktionalisierung der Stadträume, da diese einfacher zu planen, klarer zu finanzieren, besser zu vermarkten und vor allem besser zu kontrollieren sind. Je mehr sich die Städte auf diese Argumentation einlassen, desto mehr produzieren sie eine "Stadt im Container", die nach außen abschließbar (also abschließbar gegen die sichtbaren Erscheinungsformen von Armut) gestaltet werden kann. Für die zahlungskräftigeren Angestellten der Unternehmen sind nämlich nicht nur optimale steuerliche und infrastrukturelle Faktoren wichtig, sondern auch "weiche" Standortfaktoren wie Kultur, Einkaufsmöglichkeiten ohne ein "schlechtes Gewissen", Grünanlagen etc., d.h. möglichst optimale, exklusive Tempel des Konsums und (innerstädtische) Erholungsmöglichkeiten, die für eine Erhöhung der "Lebensqualität" sorgen.

Die Strategie der Förderung lokaler endogener Potentiale impliziert also nicht nur "harte" rein ökonomische Faktoren, sondern auch 'weiche' kulturelle und ästhetische Attribute genauso wie sozialpolitische Strategien, um die Spannungen und Polarisierungen innerhalb der neuen städtischen Problemzonen kleinzuarbeiten oder wenigstens zu verwalten. Im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Restrukturierung der innerstädtischen Räume spricht der amerikanische Stadtforscher Harvey (1989) von einem Wandel der Wahrnehmungsformen sowie einem Wandel der ökonomischen und kulturellen Praktiken in den Städten. So seien die Bilder und Images einer Stadt zum einen davon abhängig, wie die Menschen sie erleben und wahrnehmen, zum anderen, wie sie diese Bilder und Images gebrauchen und wie sie den städtischen Raum als Teil der globalen Ökonomie sowie als lokalen Lebenszusammenhang imaginieren. Im Gegensatz zum starren Modell der fordistischen Massenproduktion fordert das neue postfordistische Urbanisierungsmodell nicht nur eine Flexibilisierung der Produktionsweise, sondern auch eine "Verflüssigung" räumlicher Strukturmuster und Organisationsformen (vgl. Harvey 1989).

Die amerikanische Soziologin Sharon Zukin (1995) untersuchte diesen Wandel unter der Fragestellung des Wandels der "symbolischen Ökonomie? (9) der Stadt, wobei sie sich vor allem auf amerikanische Großstädte bezieht. Zukin unterscheidet drei Praktiken, auf denen die Produktion der symbolischen Ökonomie beruht. Erstens: "The look and feels of cities reflect decisions about what? and who? should be visible and what should not, on concepts of order and disorder, and on uses aesthetic power. In this primal sense, the city has always had a symbolic economy" (ebd.: 7). Zweitens werde die symbolische Ökonomie der Städte zunehmend von den Praktiken der Investoren, Politiker und jener Akteure geprägt, die mit den Symbolen des Wachstums sowie mit den Symbolen des Fortschritts auf Gewinne, Jobs und auf Vorteile im Konkurrenzkampf der Städte bedacht sind. Und schließlich (drittens) seien die Praktiken der städtischen Eliten maßgeblich an der Herstellung der symbolischen Ökonomie beteiligt: Durch ihre Lebensweise und die Nutzung kultureller Einrichtungen, Parks, Malls, Architektur etc. repräsentieren sie die Einbindung der Stadt in das Bild einer "world-class-city" (ebd.: 8). Zukin versucht die Herstellung einer urbanen Konsumtionslandschaft mit dem Begriff "artistic mode of production" zu fassen: Darunter ist die Errichtung einer baulichen Umwelt zu verstehen, die auf die Ausstellung und die Produktion kultureller Symbole ausgerichtet ist. Die Produktion des urbanen Raumes ist also eng verbunden mit der Entfaltung des "kulturellen Kapitals" wie es sich am Beispiel der Entstehung neuer Konsum- und Vergnügungskomplexe sehr gut aufzeigen lässt .

Hafenbereiche und Uferzonen: das amerikanische Beispiel

Ein gutes und aktuelles Beispiel für derartige (Groß)Projekte im innerstädtischen Raum stellt der Umbau bzw. die sog. Revitalisierung von Hafen- und Uferzonen dar. Der Umbau bzw. die Umnutzung dieser Bereiche sind inzwischen zu einem eigenständigen Arbeitsfeld der Stadtplanung geworden. Im Zuge der Revitalisierung brachgefallener Hafen- und Uferzonen wurden solche Areale inzwischen als letzte noch verfügbare innenstadtnahe Räume für standortfaktorielle Nutzungen entdeckt. Um sich die Dimensionen und Leitbilder dieser Revitalisierungsprojekte vor Augen zu führen erscheint es m.E. besonders aufschlussreich den Blick über den großen Teich zu schwenken: In den USA wurden derartige Projekte der Umnutzung innenstadtnaher Hafenareale und Uferzonen bereits Ende der sechziger Jahre begonnen bzw. umgesetzt. Beispiele - auf die ich jetzt aber nicht im einzelnen eingehen möchte - sind New York, Boston, Baltimore und Seattle. Eine Analyse dieser Projekte - an die ich mich im folgenden anlehne - lieferte Schubert (Festival Market Places als Revitalisierungsstrategie für brachgefallene innenstadtnahe Hafen- und Uferzonen in den USA - 2001). Im Vordergrund dieser Projekte stehen vor allem freizeit- und tourismusbezogene Nutzungen, die mit Wohnen, Büros und Einzelhandel kombiniert werden. Ebenso zum Standartrüstzeug gehören Konzepte wie großdimensionale Aquarien, Schiffahrtsmuseen und historisierende, an die mehr oder weniger (aber darauf komme ich gleich noch zu sprechen) maritime Geschichte erinnernde Artefakte.

Solche Festival-Market-Places am Wasser bilden häufig den Ausgangspunkt für weitergehende Strategien im Zusammenhang mit der Revitalisierung der Innenstädte: So sollte die Abwärtsbewegung der genannten US-Innenstädte, die in Publikationen der sechziger Jahre beschworen wurde, mittels dieser Vorhaben zu einer neuen Attraktivität mutieren und die Ausstrahlungseffekte zu einem neuen Image und zu einer Renaissance der Stadtzentren genutzt werden. (Eigentums)Wohnungen, Freizeit- und Kultureinrichtungen und vor allem Einkaufsmöglichkeiten bildeten weitere Facetten, den beschworenen Bedeutungsverlust gegenüber der Peripherie zu kompensieren, um Touristen und Kunden wieder in die Stadtzentren zu locken. Die Ansprüche und die Chancen, die jeweils ostsspezifische kulturelle Bedeutung der Hafengebiete herauszuarbeiten wurden bisher in Nordamerika weitestgehend vertan und die Trends der globalen Ökonomie, Deregulierung, Städtetourismus, Stadtmarketing, Festivalisierung und Disneyfizierung manifestierten sich auch an den Uferzonen. Die dort vorfindbare Architektur beschränkt sich auf postmoderne Austauschbarkeit, hybriden Historismus, Künstlichkeit und inszeniert fast ausschließlich den Lebensstil der Yuppiekultur.

Der in den planerischen Publikationen oft zitierte Traum einer sozialen Solidarität der Stadtgesellschaft, der an den Uferzonen Realität werden sollte ist - jedenfals bisher - nicht wahr geworden. Aufwendig gestaltete Plätze, Märkte und Promenaden nach alt-europäischem Vorbild sollen und können Gemeinschaft lediglich symbolisieren bzw. Öffentlichkeit nur suggerieren. Die - an diesen Orten nie da gewesene - Geschichte wird instrumentalisiert um den Kommerz anzuheizen. Souvenirs und Geschenke sollen die Erfahrung des Verlustes einer nie da gewesenen Realität kompensieren und den Besuch der revitalisierten Uferzone (ähnlich wie in Disney-Parks) zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Die authentische Reproduktion von historischen Gebäuden verkommt dabei zur Nostalgie und zum Kitsch der ökonomischen Globalisierung. Der Hafen und der Güterumschlag sind in der Ferne zu sehen oder durch vorbeifahrende Schiffe lediglich zu erahnen und werden zur Kulisse. Geschichte wird dekontextualisiert und als Konsumzone und Themenparks für die neuen Urbaniten am Wasser neu installiert.

Hinter der Vision der Festival-Market-Places verbergen sich nostalgisch Konzepte der europäischen Stadt mit einer in eine - vermeintliche - Vergangenheit gerichteten Idee von Gemeinschaftlichkeit und mittelalterlichen Marktplätzen. Die dabei entstehenden Räume bzw. Plätze werden - weitgehend in Unkenntnis der europäischen Geschichte - zu Orten des Treffs und hochpreiseigen (Erlebnis)Konsums unter Gleichen hochstilisiert. Übersehen wird dabei, dass die europäischen Städte auch zu früheren Zeiten mitunter Orte ausgeprägter Ungleichheit waren, dass nur wenige privilegierte Stadtbürger (wobei ich hier ausdrücklich nicht Bürger(Innen) sage) das Bürger- und Wahlrecht hatten. Man bedient sich hier unbefangen, mehr oder weniger bewusst der europäischen Geschichte und pickt beliebige Anknüpfungspunkte heraus. Mit den Festival Market Places in den USA - so lässt sich resümieren - soll öffentliches Leben suggeriert werden, eine heile, abgeschlossene und kontrollierbare Inselwelt, gegenüber dem angrenzenden, gefährlichen Großstadtdschungel. Der Flaneur, wie ihn Walter Benjamin beschrieben hat, der dem Chaos der gefährlichen Großstadt entkommen ist, kann nun die Beschaulichkeit und den Mikrokosmos einer intakten Gegenwelt genießen.

Inzwischen hat das Konzept der Festival-Market-Places eine weitere Zuspitzung durch sog. Themenparks erfahren und ist auch in Europa für den Umbau bzw. die Revitalisierung brachgefallener Hafen- und Uferzonen kopiert worden. Beispiele sind der "Space Park" in Bremen oder der "Ocean Park" in Bremerhaven. Wer allerdings die Authentizität des Hafens sucht, findet statt vergangener schmutziger, schwerer und gefährlicher Hafenatmosphäre lediglich eine nostalgische Inszenierung vor. Das Erinnern an vermeintliche historische Ereignisse tritt an die Stelle der realen Historie, weil sie als spektakulärer und repräsentativer als die geschichtliche Realität erachtet werden. So erhalten Stadträume Hintergründe, die sie so nie hatten, entweder, weil es an diesen Orten keine Historie gab oder weil die reale Geschichte nicht attraktiv genug ist.

Zur Konstruktion urbaner Räume und McDonaldisierung

Dass diese Art städtischer Erinnerung eine bestimmte soziale Wirkung hat, und dass diese Wirkung bewusst und effizient bei der Stadtgestaltung - insbesondere bei der Gestaltung von Stadtzentren - eingesetzt wird, kann anhand zweier Theorieansätze aufgezeigt werden. Ich lehne mich dabei im folgenden an eine Analyse von Volker Kirchberg an (Die McDonaldisierung von Stadtwelten und Stadtimage 2001): Zum einen geht es um die postmoderne Weiterentwicklung der Theorie zur sozialen Raumkonstruktion des Philosophen Henri Lefebvre (im folgenden L. abgekürzt). Zum anderen geht es um den Ansatz des amerikanischen Soziologen George Ritzer. Ritzers Theorieansatz stammt aus den Überlegungen zur gegenwärtigen, postmodernen Rationalisierung des sozialen Lebens, also zum rationalen, berechnenden und standardisierten Einsatz von Mitteln, mit denen spezifische politische und ökonomische Ziele auch innerhalb des Bereiches der Stadtgestaltung erreicht werden können.

Henri Lefebvre hat bereits vor 25 Jahren ausgeführt, dass manifeste Stadtentwicklung nicht nur auf konkreten Planungen und Umsetzungen, sondern - wie vorhin bereits angesprochen - insbesondere auf imaginären Idealen oder Leitbildern beruht hat . Er beschreibt die Herstellung urbaner Räume als einen auf spezifischen Codes aufgebauten soziologischen Vorgang: Bei Raum und Raumgestaltung handelt es sich - ebenso wie bei Sprache, Bildern und wie bei jedem Medium - um ein Kommunikationsmedium der Gesellschaft. Und wie jedes Medium stellt auch Raum eine soziale Konstruktion bzw. ein soziales Produkt dar. Wie alle Kommunikationsmedien der Gesellschaft wird auch Raum als soziales Kontroll- und Machtinstrument eingesetzt.

Raum ist dabei nicht nur als mathematischer oder physikalischer Raum mit messbarer Länge, Höhe und Breite, wie ihn Architekt(Innen) und Stadtplaner(Innen) bearbeiten zu verstehen, vielmehr geht es hier um den "erlebten Raum", wie er sich dem konkreten menschlichen Leben erschließt. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die soziale Konstruktion von Raum immer auch eine Vermachtung und Hierarchisierung miteinschließt. So gibt es in einer hierarchisierten Gesellschaft keinen Raum, "der nicht hierarchisiert ist und nicht die Hierarchien und sozialen Distanzen zum Ausdruck bringt, (mehr oder minder) entstellt und verschleiert durch den Neutralisierungseffekt, den die dauerhafte Einschreibung der sozialen Realitäten in die physische Welt hervorruft: Aus sozialer Logik geschaffene Unterschiede können dergestalt den Schein vermitteln, aus der Natur der Dinge hervorzugehen (denken wir nur an die Vorstellung der "natürlichen Grenze"). Der soziale Raum ist also nicht der physische Raum, "realisiert sich aber tendenziell und auf mehr oder minder exakte und vollständige Weise innerhalb desselben. Dies erklärt, warum es uns so schwerfällt, ihn als solchen zu reflektieren" (Bourdieu 1991: 26 ff., Hervorh. im Original).

Für diese Überlegung ist ein Raumverständnis grundlegend, welches Raum nicht als etwas statisches oder als "objektive Gegebenheit" begreift, sondern ein Verständnis das Raum als dynamisch, sich im Handeln und Erleben konstituierend, von Macht- und Kräftefeldern durchdrungen, sowie mit Zeichen und Bedeutungssystemen verbunden betracht (vgl. Häfele 2001: 149 ff.). Der direkten Wahrnehmung bleibt dieser kognitive Raum allerdings ohne zusätzlich erklärende Zeichen und Dechiffrierungsangebote verschlossen. Zwar mag der Raum als gesellschaftspolitisch "unschuldig" erscheinen, doch er besteht aus vielerlei Codes, die, wenn sie "sprechen" Macht und Kontrolle ausüben. Über die konkrete Raumgestaltung und Imageformung werden Ideologien transportiert und propagiert, wobei jede Gesellschaftsform ihre eigene Raumsprache hat, mit denen die eigenen Räume reflektiert werden.

L. formuliert zwei Arten von Raum: a) Repräsentationen im Raum. Als "Repräsentationen im Raum" (Lefebvre 1991: 25-31). bezeichnet L. dabei die Elemente bzw. Bilder innerhalb der Stadtgestaltung, die erst nach einer kognitiven Verarbeitungsleistung bzw. einem bewussten entschlüsseln ihrer Codes verständlich sind, wobei diese Bilder in der Regel nicht das Alltagsleben repräsentieren. Diese Codes werden nach L. allein von "Wissenschaftlern, Stadtplanern, Urbanisten, Technokraten und Sozialingenieuren" entworfen und umgesetzt und bilden so eine abstrakte Mixtur aus Fachwissen und Ideologie, die zu ihrer Realisierung keiner demokratischen Absicherung bedarf. Ohne Übersetzung werden Repräsentationen im Raum der Wahrnehmung der Mehrheit der Bevölkerung nicht zugänglich - L. spricht in diesem Zusammenhang auch von einem "zu begreifenden Raum". Dass vollständige Begreifen verbleibt aber immer bei der kleinen Gruppe, die diese Raumrepräsentationen konstruiert hat. Durch die Beherrschung dieser Sprache hat diese Gruppe auch die Herrschaft über die Stadtplanung- bzw. Gestaltung. Der abstrakte Raum aus Repräsentationen neigt zur Standardisierung, da nur ein kleiner Teil stilbildender Personen immer wieder ihre selben Vorstellungen von Raum wiederholen und produzieren. Diese Vorstellungen oder Leitbilder stellen gegenwärtig die zentralen Elemente räumlicher Praxis dar.

(Abb. 1 - Beispiel für eine historisierende Repräsentation: Mississipi-Touristen-
Dampfer auf der Elbe in Hamburg, Foto: Jelka Plate, 2002)

b) "Repräsentationelle Räume". Als "repräsentationelle Räume" bezeichnet L. die Raumelemente, die ohne kognitive Dechiffrierungsleistung wahrgenommen werden können, also Räume, die über Alltagserfahrungen unmittelbar verständlich und gelebt werden. Repräsentationelle Räume sind Räume, aus denen Menschen vor Ort ihren direkten alltäglichen Gebrauchsnutzen (und nicht indirekt etwa einen ökonomischen Tauschwertnutzen) ziehen. Da repräsentationelle aus unmittelbar erlebter Erfahrung und eigener Biographie verstanden werden, bedürfen sie keiner weiteren Dechiffrierungskompetenz. Aufgrund ihres unmittelbaren Alltagsgebrauchs bezeichnet L. diese Art von Räumen auch als "gelebte Räume". Er betrachtet diese Räume aufgrund der Vielfältigen Nutzungen und Interpretationen als vielfältiger und urbaner als die durch Repräsentationen im Raum bestimmten "abstrakten Räume". Es können sich jedoch auch Übereinstimmungen zwischen beiden Raumkonstruktionen ergeben: Auch "abstrakte Räume" können konkrete urbane Verhaltensformen hervorbrinegn, dann nämlich, wenn Repräsentationen im Raum durch alltägliche Nutzer in ihrer privaten Imagination zu repräsentationellen Räumen umgewandelt werden. Teile der nicht raumgestaltenden Mehrheit der Bevölkerung sublimieren den Mangel an konkreter Mitgestaltung dieser Räume durch ihre imaginative Besetzung dieser Räume und nimmt sie damit als ihre eigenen Räume an.

(Abb. 2 - Beispiel für "repräsentationelle Räume": Skateboardfahrer(Innen) auf
dem Vorplatz der Hamburger Galerie der Gegenwart, Foto: Jelka Plate, 2002)

Unabhängig von den Codes der Konstrukteure erhalten Repräsentationen im Raum so eine eigene symbolische Bedeutung. Bei L. entsteht so ein Gegensatz zwischen oktroyierten Repräsentationen im Raum und subjektiven repräsentationellen Räumen, wobei Repräsentationen im Raum für L. noch auf realen Hintergründen (beispielsweise aus der Geschichte des Ortes, der mit diesen Repräsentationen gefüllt und gestaltet wird) beruhen. Diese Annahme ist - entsprechend den vorigen Ausführungen am Beispiel amerikanischer Entwicklungen - allerdings als ziemlich problematisch zu betrachten, denn dieser konkrete Bezug zu einer lokalen Realität ist nicht mehr notwendig bzw. verstößt geradezu gegen die standardisierten Vorstellungen der Planer(Innen).

Analysen der gegenwärtigen Dominanz von Repräsentationen, die losgelöst von realen Stadtstrukturen und entsprechenden historischen Hinregründen sind, finden sich in der Literatur zu Postmodernen Stadtlandschaften. Kirchberg weist z.B. auf eine (von ihm als zentral erachtete)Studie John Hannigan hin: In seinem Buch: "Fantasy City. Pleasure and Profit in the Postmodern Metropolis" geht Hannighan davon aus, dass aktuelle Repräsentationen im Raum allein auf dem Konsum simulierter urbaner Erfahrungen beruhen. Er nennt diese Repräsentationen "Fantasy City" (ein anderer Begriff, der ähnliches meint ist z.B. "Sim-City"). Die Attraktivität der "Fantasy City" speist sich aus spektakulärer Technologie und Unterhaltung ebenso wie aus der Bereitschaft der NutzerInnen?, diese Angebote als reale Erfahrung anzunehmen. Hannigan macht 6 Erfolgsregeln aus, auf denen diese "themed environments" oder "urban entertainement areas" beruhen:

1. In der Fantasy City halten sich die Entwickler der Stadtgestalt und Konstrukteure des Stadtimages festgelegt an ein einheitliches Thema. Existieren mehrere Themen, dann sind diese voneinander separiert in spezifische "Themenzonen" eingeteilt. In der Regel werden Phantasiethemen aufgenommen, die kaum mit der örtlich spezifischen sozialen oder kulturellen Situation verknüpft sind. In der Regel sind die Themen an globalen Standards ausgerichtet.

2. Das Vermarktungsprinzip der Fantasy City ist aggressiv. Stadtlandschaften können in ihre Namen auch bekannte Markennamen aufnehmen und die Urban Entertainment Districts dadurch global bekannt machen. Der Potsdamer Platz in Berlin beispielsweise besteht aus zwei Stadtteilen, die mit den Namen "Quartier Daimler Crysler" und "Sony Center" bezeichnet werden.

3. Fantasy City versucht rund um die Uhr geöffnet zu sein um den innerstädtischen Freizeitbedürfnissen gerecht zu werden.

4. Die Fantasy City stellt ein modulares Konzept dar: Um Vielfalt und Urbanität vorzutäuschen werden scheinbar unzusammenhängende Angebote gemischt. Diese Mischung ist allerdings global gesehen sehr homogen. Man findet z.B. immer Urban Entertainment Districts, Themenrestaurants, ein großes Multiplex-Kino oder ein IMAX-Kino. Bei staatlich geförderten Urban Entertainment Districts findet man zudem noch ein Aqarium, ein Sportstadion oder eine Sportarena, ein Science-Museum und andere popularisierte Museen.

5. Zwar stellt die Fantasy City eine Simulation idealer Umwelten dar, diese hat aber konkrete soziale Folgen: Bevölkerungsgruppen werden voneinander getrennt und zu benachbarten Stadträumen werden räumliche oder symbolische Schwellen gebildet. Die außerhalb liegenden Stadträume werden dabei als Bedrohung der eigenen Lebensweise verstanden. Es gilt also die simulierte Stadt abzugrenzen von der durch Armut und Kriminalisierung geprägten realen Stadt abgrenzen. Sicherheit oder die Vorstellung einer sicheren Stadt stellt ein zentrales Element des Stadtmarketings dar. Dabei geht es allerdings weniger um die Sicherheit Opfer einer Straftat zu werden, sondern lediglich darum ungestört konsumieren zu können.

6.Fantasy City ist ein postmodernes Hybridgebilde, weil es aufgrund der Kontingenz der Angebote nicht unmittelbar als artifiziell wahrgenommen wird. Fantasy City stellt eine technische Konstruktion aus Simulationen, virtueller Realität und einem Erlebnis aus urbanem Spektakel dar.

Das Mcdonaldisierte Stadtimage

Ritzers Theorie der McDonaldisierung der Gesellschaft könnte nach Kirchberg eine Ergänzung bzw. Aktualisierung der Theorie zur sozialen Raumkonstruktion von L. darstellen. Urban Entertainement Districts oder Themenparks können als gute Beispiele für die Mc Donaldisierung sowohl der imaginären Stadtbildgestaltung wie auch der konkreten Stadtentwicklung betrachtet werden. Ritzer sieht in der weltweit agierenden Fast-Food-Kette Mc Donalds den Prototyp der aktuellen Rationalisierung der Gesellschaft. Er nennt vier zentrale Elemente der Mc Donaldisierung:

1. Effizienz: Verwendung bestmöglicher Mittel, um exakt definierte Organisationsziele zu erreichen.

2. Berechenbarkeit: Quantifizierbarkeit der Arbeitsabläufe, Außendarstellung und Erfolgsmessung.

3. Vorhersagbarkeit: Das Erwarten und Einhalten routinierter Abläufe, was eine Standardisierung der Angebote beinhaltet (feste Verfahrensabläufe und exakte Erwartungen der Nachfrager).

4. Kontrolle: Strikte Überwachung des menschlichen Verhaltens auf Abweichungen vom organisatorischen Regelwerk. Ritzer spricht in diesem Zusammenhang auch von suggerierenden Verhaltensmanipulationen der Konsument(Innen) (Kontrolle durch Suggestion).

Als weitere Dimension der Mc Donaldisierung beschreibt Ritzer ihre konsumorientierte Ausrichtung: Gemeint ist damit, dass bisher nicht als Produkte mit Tauschwert wahrgenommene Lebensbereiche nun vermarktet und effizient, berechenbar, vorhersagbar und kontrolliert, d.h. suggestiv mit den Mitteln des konsumorientierten Marketings an den Konsumenten gebracht werden. In der Postmoderne bedeutet Mc Donaldisierung nun die Rationalisierung des Massenkonsums von Symbolen. <An die Stelle der Produkte rücken Symbole. Konsumiert wird vor allem das Image bzw. die Verzauberung eines Produktes.

(Abb 3 - McDonaldisierung einer Stadtlandschaft: Zunahme der Ladenketten
von Mc Donalds, H&M u.s.w. an der Hamburger Mönckebergstraße, Foto: Jelka Plate, 2002)

Unter Berücksichtigung dieser Dimension einer veränderten Konsumtion können Räume wie Urban Entertainement Districts oder -Areas, Malls, und Themenparks auch als Mc Donaldisierte urbane Landschaften bezeichnet werden. Diese Hybridgebilde leben von dem Wunsch der Konsument(Innen), das dort simulativ angebotene, als wahr zu erleben. Durch die Synergie von Einkaufen, Unterhaltung, Tourismus, Spektakel und Fun entstehen vermischte Umwelten, in denen die Illussion urbaner Wiklichkeit erhalten bleibt.

(Abb. 4 - Beispiel für eine Mcdonaldisierte Kombination des post- modernen Konsums als Repräsentation im Raum: Sony Style Store am Sony Center in Berlin, Foto: Jelka Plate, 2002)

Als Prototyp solcher Mc Donaldisierter Einrichtungen begreift Ritzer Disney World. Disney und ähnliche Unternehmen stellen die wichtigsten Initiatoren und Realisatoren dieser Konsumart dar. Auch die eingangs erwähnten Unternehmen wie Nike (Nike-Town) oder Sony (Sony Style Store Quartier am Sony Center in Berlin), wären hier zu nennen. Abschließend lässt sich feststellen, dass die postmodernen Repräsentationen im Raum eine spezifische - nicht unbedingt neue - herrschaftsbestimmte und herrschaftsbestimmende soziale Konstruktion von Raum darstellen, in der allerdings nun die Simulation McDonaldisierter? Stadtwelten im Vordergrund steht. Nach Ritzer läßt sich Disney World als die postmoderne Zukunft der Gestaltung innerstädtischer Zentren begreifen. Beispiele, wie das Oberhausener CentrO? oder der Potsdamer Platz stellen aber - wenn man die Entwicklungen in den USA betrachtet - erst den Anfang dieser Entwicklung dar.

1 In der sozialwissenschaftlichen Diskussion werden unter dem Begriff des 'Fordismus' Phänomene wie Massenproduktion und Massenkonsum, Taylorisierung und Rationalisierung der Produktionsprozesse, sowie korporatistische Verhandlungsstrukturen zwischen Gewerkschaften, Unternehmen und staatlichen Institutionen zusammengefasst (vgl. u.a. Dangschat 1999). >(1)

2 Unter dem Begriff 'Postfordismus' werden in der sozialwissenschaftlichen Diskussion u.a. grundlegende Veränderungen wie die ökonomische 'Globalisierung', Deregulierung, "Nationaler Wettbewerbsstaat", flexibilisierte Produktionsweise und die Verschärfung globaler Probleme (Armut, Arbeitslosigkeit, ungleiche Ressourcenverteilung) verstanden. >(2)

3 Auch Begriffe wie "Neofordismus", "High- oder Late-Fordism", "Flexible Akkumulation" oder "Toyotismus" prägen die aktuelle Diskussion über die Rolle des sich wandelnden Nationalstaates (vgl. de Marinis 1997). >(3)

4 Unter 'Globalisierung' wird hier einerseits die Erweiterung des Organisationsraumes von Produktion und Konsumtion zu einem Raum der "Markt-Welt" verstanden, zum anderen "die Ausdifferenzierung transnationaler Kulturen und die Entstehung eines weltweiten Netzes von Interaktionsformen zwischen Unternehmen, Institutionen und soziokulturellen Gruppen. Globalisierung meint somit nicht nur eine veränderte internationale Arbeitsteilung, sondern impliziert auch eine veränderte Verknüpfung von 'Lokalem' und 'Globalem' (vgl. Ronneberger/ Schmidt 1995; Kipfer/ Keil 1994). >(4)

5 1983 markierte der damalige Oberbürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Klaus von Dohnanyi mit seiner berühmt gewordenen Rede unter dem Titel "Unternehmen Hamburg" eine klare Richtung: Ziel müsse die Initiierung einer neuen Form von Wirtschaftsförderungspolitik sein, die den Wettbewerb Hamburgs gegenüber anderen Städten offensiv aufnehme (vgl. Dangschat/ Wüst 1996: 170). >(5)

6 Der Zweck des städtischen Unternehmens ist dabei weniger "die umfassende Versorgung der Einwohner mit städtischen Dienstleistungen wie das bei öffentlichen Wirtschaftsbetrieben und gemeinnützigen Unternehmen der Fall ist. Primäres Ziel ist vielmehr die Initiierung und Stimulierung privater Kapitalakkumulation, wozu flexiblere Formen der Privatisierung des lokalen Staats notwendig sind" (Mayer 1990: 197). >(6)

7 Nach Loukaitou-Sideris (1990) eignet sich die Postmoderne Architektur besonders gut dazu, die konsumorientierte Funktionalisierung des städtischen Raumes zu fördern: "Chic architecture, stylish and highly ornamental materials intend to attract, impress at the same time promote the feeling of affluence in a materialistic, capitalist society. Many new shopping plazas are dressed with a postmodern costume. The stylishness, superficiality and impression of affluence that postmodern seeks to achieve blend well with the purposes of commercial enterprises [...] This type of design treats space as a commodity to be consumed [...] A fantasy-oriented design is created through design to support the shopping-as-entertainement theme" (Loukaitou-Sideris 1990: 50).
>(7)

8 Maßnahmen für die Herstellung eines "positiven Geschäftsklimas" (Mayer 1993: 440) waren für Hamburg beispielsweise der Ausbau der Einkaufspassagen in der westlichen City und die Förderung der Ansiedlung publicityträchtiger Kulturformen, wie Musicals und Cinemaxx, das Rahlstedt-Center, das Wandsbeker Quarree, der Hamburger Hauptbahnhof (auch die Bündelung der am Hauptbahnhof gelegenen Museen zur 'Kunstmeile' durch entsprechende Neu- und Umbauten) und das Mercado-[Einkaufszentrum]. Zu nennen wären hier auch Fleetachse als Verbindung zwischen Innenstadt und nördlichem Hafenrand, der Umbau des city-nahen Stadtteils Hammerbrook vom intensiv genutzten Standort zum Dienstleistungszentrum und ein innerstädtisches System mehrerer Einkaufspassagen- und galerien (vgl. Berger/ Schmalfeld 1999: 323). >(8)

9 Vgl. ausführlich auch Kirchberg (1998). >(9)


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