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THIS IS THE MASTERPLAN!

Auf dem ehemaligen Gelände des Hamburger Freihafens soll ein neuer innerstädtischer Stadtteil entstehen. Der flexibel gehaltene Planungsrahmen sieht für die Umsetzung einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren vor. Erklärtes Ziel ist die Erweiterung der Hamburger City in Richtung Elbe, flächenmäßig nahezu deren Verdopplung (Vergrößerung um 40%). Die zwischen der heutigen Hamburger Innenstadt und der künftigen HafenCity liegende historische Speicherstadt gehört zwar nicht unmittelbar zum Planungsgebiet der künftigen HafenCity, sie ist jedoch als „Milleugeberin“ bezeichnend für das Gesamtkonzept. Die PR-Strateginnen und Planerinnen der HafenCity berufen sich auf die maritime Vergangenheit Hamburgs und die Bedeutung des Hafens für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Dies soll identitätsstiftend wirken und potentielle InvestorInnen? für den Standort interessieren.

Beauftragt mit der Planung und Entwicklung der HafenCity ist die Gesellschaft für Hafen und Standortentwicklung (GHS), eine Privatgesellschaft und ehemalige Tochter der städtischen HHLA, der Hamburger Hafen und Lager AG. Die städtischen Behörden für Wirtschaft, Bau und Verkehr und die Kulturbehörde haben beratende Funktionen. Das städtebauliche Entwicklungskonzept, wie die einzelnen Realisierungsphasen, das gewünschte Verhältnis von Büro-, Geschäfts- und Wohnraum sowie die städtebauliche Grobstruktur der HafenCity sind im sogenannten Masterplan beschrieben. Er wurde von der GHS in Zusammenarbeit mit der mittlerweile in die Behörde für Bau und Verkehr reintegrierten Stadtentwicklungsbehörde (Steb) nach einem internationalen städtebaulichen Wettbewerb und einem sogenannten öffentlichen Planungsdialog herausgegeben und vom Hamburger Senat 2000 beschlossen. Er ist die Grundlage für die Erstellung von Bebauungsplänen und für Grundstücksverkäufe. Die Nutzungsstruktur der HafenCity sieht aufgeteilt in acht stufenweise zu entwickelnde Quartiere folgende Nutzungen vor: Ca. 5500 Wohnungen mit einer „besonderen Chance für gehobene städtische Wohnformen“, Büro- und Geschäftsflächen insbesondere für die Neuen Medien, die digitale Wirtschaft sowie unternehmensorientierte Dienstleistungen und ein Kultur-, Freizeit- und Geschäftszentrum mit Kreuzfahrtterminal als neues Zentrum der HafenCity. Außerdem öffentliche Räume in Form von Grünanlagen und Uferpromenaden, aber auch Yacht- und Bootshäfen. Auf der anderen Seite sieht der Masterplan eine kleinteilige Parzellierung in Baugrundstücke vor, die Investitionen auch für mittelständische Unternehmen, Baugemeinschaften und EinzelinvestorInnen? ermöglicht. „Eine Maßstäblichkeit der einzelnen Baugrundstücke und eine möglichst breite Streuung der Eigentumsverhältnisse“ ist - laut Masterplan - „ein Schlüssel für die Vielfältigkeit und Nachhaltigkeit urbaner städtischer Strukturen“ (1)

Ein wichtiges Repräsentations- und Marketinginstrument der GHS für die HafenCity ist das im restaurierten Kesselhaus - dem ehemaligen zentralen Dampfkraftwerk der Speicherstadt - untergebrachte Info-Center. Es wurde im Dezember 2000 eröffnet mit dem Ziel der Öffentlichkeit die Entwicklung der HafenCity näher zu bringen. Ein acht mal vier Meter großes - als interaktiv bezeichnetes - Modell der künftigen HafenCity ist das Zentrum des Info-Centers. In diesem werden die aus Holz gefertigten Platzhalter sukzessive durch die Modelle der realisierten Bauabschnitte ersetzt. „Wissensstationen“ bieten Informationen über Themen wie z.B. Internationale Hafenstädte. Eine kleine Bibliothek enthält - durchaus auch kritische - Literatur zum Thema Stadtentwicklung und Urbanismus. Ein Café sowie Führungen im Info-Center selbst, aber auch auf dem Gelände der zukünftigen HafenCity runden das Angebot ab. Aktuelle Bauvorhaben, die sich nicht auf dem unmittelbaren Gelände der HafenCity befinden, die sich aber bereits eine Verschiebung der urbanen Entwicklung in Richtung HafenCity zeigen, sind die beinahe fertig gestellten „Eingangstore“ zur HafenCity. Auf der einen Seite (nähe Ericusspitze) das Deichtorcenter. Auf der anderen Seite (Kehrwiederspitze) das Hanseatic Trade Center (HTC). Auf dem Gelände der HafenCity selbst werden am Sandtorkai fünf Wohnhäuser und drei Bürogebäude errichtet. Der angrenzende Sandtorhafen wird als öffentlich zugänglicher „Traditionsschiffhafen“ ausgewiesen. Symbol der HafenCity soll der Mediacityport auf dem Kaiserhöft an der Spitze des Dalmannkai/ Kaiserkai werden. Das ehemalige Speichergebäude Kaispeicher A wird hierfür bis auf zwei Fassadeseiten entkernt und durch einen weithin sichtbaren, verglasten und angeschrägten Lofttower ergänzt werden. Für die Nutzung sind Firmen aus der Medien- und Kommunikationsbranche und eine Medienakademie vorgesehen. Die weiteren Baugrundstücke auf dem Dalmannkai/ Kaiserkai sind ausgeschrieben. Parallel dazu wurden - als erste Infrastrukturmassnahme zur Verbindung der HafenCity mit der alten Innenstadt - die Kibbelsteg Brücken eröffnet. Diese Brückenschneise soll auch das, schon in Bau befindliche, Schulungszentrum der Softwarewarefirma SAP und das dahinter geplante SPS Bürogebäude zur Innenstadt hin erschließen. (2)

Mit der HafenCity will sich die Hansestadt als modern und weltoffen präsentieren. Neben der wirtschaftlichen Vermarktung des Hafens ist die HafenCity vor allem als ein Image Projekt für die Stadt interessant. So betonen städtische Vertreterinnen in ihren Verlautbarungen wiederholt die wichtige öffentliche Rolle von Kultur- und Freizeiteinrichtungen für den „neuen Stadtteil“. Keine der Ideen wie z.B. ein Museum für Film- und Photografie, eine Oper oder schlicht ein Haus für musikalische Präsentationen wurde jedoch bisher konkretisiert. Abgesehen von derartigen, größer dimensionierten Vorhaben versucht man die Hamburger Künstlerinnen symbolisch in den Entwicklungsprozess der HafenCity mit einzubeziehen. Bei Führungen vor Ort wurden Kunst- und Kulturschaffende aus der Theater-, Musik- und Museumsszene von der GHS, der GAL und der ehemaligen Präsidentin der Hochschule für Bildende Künste, Adrienne Goehler, dazu eingeladen über mögliche „Zwischennutzungen“ nachzudenken. Die kulturellen Produzentinnen selbst sollten dabei mitwirken, das Hafen-Terrain zu sondieren. Neben einer Ausstellung des Bundes Deutscher Innenarchitekten (BDIA) in zehn gebrauchten Seecontainern am Grasbrookhafen, ist die in diesem Jahr in Hamburg stattfindende Ostseebiennale artgenda das nächste, größere kulturelle Ereignis, in dem sich verschiedene künstlerische Plattformen und Projekte explizit auf den Entwicklungsprozess der HafenCity beziehen oder auf deren Terrain stattfinden.

MalteWillms

(1) S. HafenCity Hamburg - Der Masterplan. Arbeitshefte zur HafenCity Nr. 4, Hg: Gesellschaft für Hafen und Standortentwicklung mbH., in Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklungsbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. Hamburg März 2000.

(2) Informationen zu aktuellen Projekten s. auch die offizielle Internetseite der GHS: http://www.hafencity.com


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