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Das Ende der Geschichte
Eine kurze, wertkritische Analyse des Stadtentwicklungsprojektes HafenCity

Die hier diskutierte Frage ist nicht, unter welchen Bedingungen die HafenCity „als Europas größtes Stadtentwicklungsprojekt“ gelingen oder scheitern wird, sondern welches die ideologischen Prämissen für dieses Projekt sind, die anschließend kritisiert werden sollen.

Die HafenCity basiert als Konzept auf der Annahme urbane Entwicklung sei in der derzeitigen, finanziell desolaten Situation der Kommunen nur unter der Bedingung der In-Wert-Setzung innerstädtischer Flächen und aus der (aus dem Verkauf derselben resultierenden) Gewinn-Erwirtschaftung für die Stadt Hamburg möglich. Dies bedeutet gleichzeitig, daß die Stadt von kommunaler und somit gesellschaftlicher Gestaltungsmöglichkeit weitestgehend Abstand genommen hat und nur die Rahmenbedingungen des ökonomischen Verwertungsprozesses organisiert.

Bleiben wir in der betriebswirtschaftlichen Logik: Die Stadt Hamburg hat Schulden im Wert von (offizielle Zahlen) 30 Milliarden Euro akkumuliert. Für die Entwicklung der HafenCity (Infrastruktur, Erhalt der Hafenbecken, Verlagerung von Betrieben, Bau einer U-Bahn, Marketing, Zinsen bisher aufgenommener, ungedeckter Kredite) werden allein in den nächsten Jahren (geschätzt) 2 – 3 Milliarden Euro aufgewendet. Nicht nur unter den derzeitigen konjunkturellen Rahmenbedingungen, sondern angesichts der insgesamt zu erwartenden Ausgaben (extrem kostenintensive Erschließung des industriellen Areals, hohe Baukosten aufgrund des sandigen Bodens, Hochwasserschutz) ist nicht mit Gewinnen, sondern mit Ausgaben zu rechnen. Dies auch ohne die (wie ursprünglich beabsichtigt) ungedeckten Ausgaben für den Bau des Containerterminals in Altenwerder erwirtschaften zu müssen.

Selbst wenn der Grundstücksverkauf zu den gewünschten Preisen erfolgen würde, sind also keine Gewinne zu erwarten. Daraus folgt, daß die Realisierung der HafenCity für die Stadt Hamburg keine Verbesserung der - angeblich desolaten - finanziellen Situation bringen wird, sondern diese weiter verschlechtern wird. Die zusätzlichen Schulden werden in den Haushalten der verantwortlichen städtischen Betriebe (für die HafenCity ist dies die Gesellschaft für Hafen- und Standortentwicklung, die GHS - für das Containerterminal Altenwerder die Hamburger Hafen- und Lager AG, die HHLA) geführt und tauchen zunächst in den Verantwortlichkeiten der Stadt Hamburg nicht auf, sondern verschwinden in sogenannten Schattenhaushalten.

Der Bewohner der Zukunft - das hysterische Konkurrenzsubjekt

[...] Von MalteWillms

   Fragen: 
   1. Wie hoch sind die Schulden der Stadt Hamburg wirklich und inwiefern ist der davon ausgehende Handlungsdruck real?
   2. Sind die beschriebenen Prämissen von Stadtentwicklungspolitik nach ökonomischen Verwertungskriterien tatsächlich zwingend?
   3. Sind anders organisierte Modelle der Stadtentwicklung, die sich an realen Bedürfnissen der Bewohner orientieren, möglich? 


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Edited June 23, 2003 10:03 (diff)
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